Systemische Traumapädagogik

-in den ambulanten Erziehungshilfen-

Ob sozialpädagogische Familienhilfe, Erziehungsbeistandschaft oder intensive Einzelfallhilfe/Hilfe für junge Volljährige - in den ambulanten Erziehungshilfen - sind wir täglich mit stark belasteten Familiensystemen konfrontiert und in der Regel auch mit den Folgen von frühkindlichen Traumatisierungen.
Ein Trauma ist eine Verwundung der Seele, die Unterstützung im Heilungsprozess benötigt. Die Symptome sind vielfältig und verändern sich im Laufe der Jahre. Oft werden sie auch nicht sofort mit einem Trauma in Verbindung gebracht.
Erziehungshilfen werden in der Regel aufgrund eines auffälligen Kindes installiert - dem "Symptomträger". Im systemischen Denken wird die einzelne Person stets im Kontext eines Systems betrachtet. Negative Verhaltensweisen einer Person werden auf Probleme und Konflikte innerhalb eines Systems zurückgeführt. Das Verhalten wird nicht als "Störung" angesehen, sondern vielmehr als zunächst beste Lösung für das aktuelle Problem bzw. die schwierige Lebenssituation.

Der Umgang mit frühen Traumatisierungen ist zumeist ein fester Bestandteil der ambulanten Erziehungshilfen. Hier ist ein traumapädagogisches Verständnis erforderlich, um sowohl Kindeswohlgefährdungen zu erkennen, zu beenden und wenn möglich zu vermeiden als auch Langzeitfolgen zu verringern, wenn nicht sogar zu verhindern. Grundlegendes Ziel der Traumapädagogik ist die emotionale und soziale Stabilisierung traumatisierter Kinder und Jugendlicher. In der Arbeit mit traumatisierten Eltern ist es wichtig ihnen und ihrer Lebensgeschichte mit einer grundlegend positiven und wertschätzenden Haltung zu begegnen. Ziel ist es vorhandene Ressourcen und Fähigkeiten (wieder) zu aktivieren und sie in ihren erzieherischen Handlungskompetenzen zu stärken sowie eine erste Hilfe zur Selbsthilfe zu geben.

Diese Fortbildung verbindet systemisches Denken mit traumapädagogischem Verständnis. Sie findet in drei Modulen statt, in denen es neben der Vermittlung von Grundlagenwissen vor allem um die pädagogische Haltung und praxisnahe Fallbeispiele geht. Wie können Fachkräfte handlungsfähig bleiben bzw. dieses (wieder) werden, auch im Kontext von stark belasteten Familiensystemen und Traumatisierungen? Was brauchen KlientInnen, um ihre Selbstwirksamkeit zu spüren und ihre Selbstheilungskräfte wieder zu aktivieren?
Systemische Traumapädagogik stellt unter anderem eine Verbindung von verschiedenen ressourcenorientierten Modellen dar und kann für Entwicklungsprozesse - sowohl bei KlientInnen als auch bei Fachkräften - sinnvoll genutzt und eingesetzt werden.

Inhalte:

Grundlagenwissen zu Trauma

Der systemische Ansatz

Systemische Traumapädagogik

Selbstfürsorge der Fachkräfte und Professionalität bewahren

Methodik:

Theorieinput, Gruppen- und Einzelarbeit, Übungen, Fallbeispiele aus der Praxis, Austausch und Ausprobieren von effektiven Methoden aus der Praxis.

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